Málaga hat als Technologie- und Innovationszentrum eine großartige Entwicklung vorzuweisen. Allein im Laufe dieses Jahres haben Firmen wie Google, Vodafone oder Dekra angekündigt, hier ihre Forschungszentren einzurichten. Die Warteliste für einen Platz im Technologiepark Málaga TechPark ist lang. Da liegen Vergleiche zum Silicon Valley nah.
In Kalifornien war es die Stanford University, die die Entwicklung der ersten Industrieparks förderte, in denen sich Unternehmen wie Hewlett Packard und Lockheed ansiedelten. Sie errichteten dort ihre Hightech-Zentren, die es ihren Absolventen ermöglichten, in der Nähe ihres Heimatortes einen Arbeitsplatz zu finden. Genau das geschieht gerade auch in Málaga. Die hiesige Universität hat ebenso wie die Standford University im Silicon Valley eine enge Verbindung zum TechPark und profitiert von zahlreichen Kooperationen. Viele Ingenieure und Entwickler finden nach Abschluss ihres Studiums einen Platz im Technologiepark – bei einem der großen internationalen Konzerne oder mit einem eigenen Startup.
Dass sich Málaga von einem reinen Touristenziel in einen Tech Hub entwickelt hat, liegt daran, dass die Stadt eine gute Umgebung für Innovation bietet. Eine wichtige Rolle spielen dabei das Engagement vonseiten der Stadtverwaltung und der Privatwirtschaft, das internationale Klima und die gute Infrastruktur.
Städtisches und unternehmerisches Engagement
Innovation wird groß geschrieben in Málaga. Die Stadt wurde erst Ende November hinter Dortmund mit dem zweiten Preis als europäische Innovationshauptstadt 2021 ausgezeichnet. Das liegt auch an Málagas Bürgermeister, der großes Interesse daran hat, die Stadt als Smart City voranzubringen.
Über das stadteigene Unternehmen Promálaga werden Dienstleistungen angeboten, um die Ansiedlung von hochqualifizierten Fachkräften aus dem Ausland oder dem Rest des Landes zu erleichtern. Auch bemüht sich die Stadtverwaltung, wichtige Kongress hierher zu holen, wie die World Mobile Week, die im Dezember stattfindet und gemeinsam mit Mobile World Capital Barcelona organisiert wird.
Dazu gibt es Projektinkubatoren wie „Polo Digital“ für digitale Inhalte, der eng mit der Entwicklung von Videospielen verbunden ist und in den letzten drei Jahren mehr als 260 Start-ups gefördert hat. Mit dem E-Sport-Club Vodafone Giants hat auch das größte E-Sports-Zentrum Europas hier seinen Sitz.
Aber es ist nicht nur die Stadtverwaltung, die Innovation vorantreibt. Vielmehr sind es auch einzelne Unternehmer, die für ihre Stadt werben. Einer von ihnen ist Bernardo Quintero, Chef und Gründer von Virustotal und größtenteils dafür verantwortlich, dass Google seinen Sitz für Cybersecurity im Hafengelände von Málaga einrichten wird. Der Software-Ingenieur Quintero hatte sich schlicht und einfach geweigert, aus Málaga wegzugehen – und so kam Google zu ihm und seinem Team. Quintero plädiert in vielen Vorträgen und Konferenzen für mehr Unterstützung für Startups und das Vorantreiben des Innovations-Ökosystems in Málaga. Unterstützt wird er dabei von Kollegen wie den CEOs von Freepik oder BeSoccer, die ebenfalls ihren Sitz in Málaga haben. Sie alle machen die Marke Málaga in der Welt der Technologie bekannt.
Infrastruktur und Netzwerke in Málaga
Die jahrzehntelangen Investitionen in den Tourismussektor haben Málaga eine gute Infrastruktur beschert: ein moderner Flughafen, gute Verbindungen über Autobahnen und Schienen (in 2,5 Stunden ist man mit dem Hochgeschwindigkeitszug AVE in Madrid), Hotels, Wohnungen, Dienstleistungen aller Art und ein schnelles Glasfasernetz. Eine Infrastruktur, die gut auf die Bedürfnisse von Unternehmen zugeschnitten ist, die sich der digitalen Wirtschaft verschrieben haben. Dazu kommen ein gutes Gesundheitssystem und viele internationale Schulen. Málaga ist an die Welt angebunden und bietet Wettbewerbsvorteile nicht zuletzt durch sein gutes Klima mit 320 Sonnentagen pro Jahr.
Dazu kommt ein großes kulturelles Angebot mit vielen Museen, vielfältige Outdoor-Sportmöglichkeiten und eine Gastronomie, die von Strandbars bis Luxusrestaurants für jeden Geschmack etwas bietet. Faktoren, die internationale Besucher, Homeoffice-Arbeiter und Facharbeiter aus aller Welt gleichermaßen anziehen.
Ob Málaga das europäische Silicon Valley werden kann, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Die Weichen sind zumindest gestellt.